Geopolitische Wochenschau 42/25

Weitere Netzfunde in der wöchentlichen Zusammenstellung.

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Warum die russische Armee so langsam vorankommt

“Dass die Ukraine den Krieg verliert, ist offensichtlich. “

Es stellt sich also die Frage, warum die russische Armee dann nicht schneller vorankommt.

Der Krieg hat sich sehr verändert, was schnelle Vorstöße oder Blitzkriege bis auf weiteres unmöglich macht.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden Militäroperationen noch geplant, wie im 19. Jahrhundert. Man plante mit Kavallerie-Angriffen und ähnlichem. Aber die Erfindung des Maschinengewehrs machte den Kriegsplanern dann schnell klar, dass diese Zeiten vorbei waren, weil ein oder zwei Maschinengewehrstellungen jeden Angriff im offenen Feld niedermähen konnten.

Das Ergebnis war der Grabenkrieg, in dem sich beide Seiten eingruben und mit Anti-Personenminen, Stacheldraht und Maschinengewehrstellungen gegen Angriffe des Feindes schützten. Frontdurchbrüche waren unmöglich geworden und es begannen der Stellungskrieg und die Materialschlachten, die sich über drei Jahre hinzogen und der erst mit der Entwicklung neuer Technologien endeten.

Panzer, die gut genug gepanzert waren, um unbeschadet durch die Minenfelder zu kommen und die den Stacheldraht einfach durchbrechen und dabei selbst mit Maschinengewehren die nun recht ungeschützten Gegner niedermähen konnten, veränderten die Kriegsführung. Dass die Luftfahrt nun weit genug entwickelt war, um auch Bomber bauen zu können, die die Artillerie im Hinterland des Feindes recht effektiv angreifen konnten, kam hinzu.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs sah die Welt den deutschen Blitzkriegen mit ungläubigem Staunen zu. Die deutschen Panzer waren den Gegnern überlegen und konnten Frontlinien durchbrechen und viele Kilometer ins Hinterland des Gegners vorstoßen und dort die Logistik zerstören, sodass die Front zusammenbrechen musste.

Die Reaktion darauf waren bessere Panzer der Gegner und die Entwicklung von Panzerfäusten, mit denen auch die Infanterie wieder eine Gefahr für die Panzer darstellte. Die Blitzkriege waren damit vorbei und es folgte eine Zeit, in der beide Seiten die Kriegsführung immer wieder anpassen mussten. Brachen zuerst die Panzer alleine durch die feindlichen Linien, musste man danach lernen, Panzer und Infanterie in Kombination einzusetzen, und so weiter. Die Art der Kriegsführung änderte sich im Verlauf des Krieges mehrmals, weil neue Technologien auftauchten.

Heute sind Drohnen die neue Technologie, die die Kriegsführung komplett verändert hat. 2022 kamen Drohnen vor allem zur Aufklärung zum Einsatz. Das waren normale Drohnen, die man überall kaufen kann und ich erinnere mich noch an meine ersten Fahrten nach Donezk, wo im Sommer 2022 jeder Müllcontainer voll war mit den Verpackungen handelsüblicher FPV-Drohnen. Soldaten setzten sie im Häuserkampf ein, um herauszufinden, wo sich gegnerische Soldaten verstecken. Zu viel mehr waren sie damals noch nicht zu gebrauchen.

Noch im Sommer 2023 konnte ich als Kriegsreporter bei Avdejewka die erste Frontlinie besuchen, die nur 80 Meter von den ukrainischen Linien entfernt war. Ja, das war nicht ungefährlich, aber man musste schon eine Portion Pech haben, um genau in dem Moment unter Artilleriefeuer zu geraten und „zufällig“ getroffen zu werden.

Das war 2024, nur ein Jahr später, plötzlich ganz anders. Nun waren die Drohnen so weit entwickelt, dass sie schon 20 bis 30 Kilometer vor der Front gezielt Autos und Ansammlungen von Soldaten angegriffen haben. Das musste ich im Sommer 2024 bei meiner Reise nach Kursk miterleben und das war auch der Grund, warum ich bei meinem Besuch des Gebietes Saporoschje im Sommer 2024 plötzlich nicht einmal mehr in die Nähe der Front durfte, wo ich noch ein Jahr zuvor ebenfalls die russischen Verteidigungslinien besucht hatte.

Heute ist es noch extremer. Über der Front fliegen fast ununterbrochen zehn Mal so viele Drohnen, wie Soldaten in den Stellungen sind. Und sie greifen nicht nur Ansammlungen von Soldaten an, sondern machen sogar Jagd auf einzelne Soldaten. Nun gibt es keine Frontgräben mehr, sondern die Soldaten graben sich in unterirdischen Stellungen ein, um sich nicht an der Oberfläche zu zeigen. Die Frontstellungen der Russen und der Ukrainer sind nun nicht mehr einige Dutzend Meter voneinander entfernt, sondern oft mehrere Kilometer.

Soldaten kämpfen heute nicht mehr in größeren Einheiten, sondern meist in Gruppen aus zwei oder drei Mann, die ausgesprochen vorsichtig vorgehen müssen, weil über der Front für jeden von ihnen zehn gegnerische Drohnen kreisen.

Am gefährlichsten ist heute jedoch oft gar nicht der Aufenthalt in Frontstellungen, sondern der Weg dorthin. Soldaten an der Front werden regelmäßig ausgetauscht, um sich zu erholen, das nennt man Rotation. Aber für die frischen Soldaten ist der Weg zu den Stellungen gefährlicher als der Aufenthalt in den Stellungen, und das gleiche gilt auch für den Rückweg von den Stellungen ins Hinterland. Ich habe immer noch Kontakt zu Soldaten an der Front und wenn die nun von Verlusten erzählen, sind die meist bei der Rotation entstanden, weil die Drohnen auch nachts alles sehen und jeden einzelnen Soldaten angreifen, den sie entdecken.

Unter diesen Umständen, in denen Soldaten und Panzer kaum vorrücken können, ohne von Drohnen ständig wie auf dem Präsentierteller angegriffen zu werden, ist ein schneller Vormarsch unmöglich geworden. Daher sind die als gering bezeichneten Gebietsgewinne, die die Russen in diesem Jahr gemacht haben, tatsächlich alles andere als gering, wenn man weiß, wie der Krieg heute geführt wird.

Um vorzurücken wird die Front buchstäblich umgegraben. Regelrecht jeder Meter wird mit Artillerie beschossen, und zwar so sehr, dass der Boden auf bis zu sechs Meter Tiefe „umgegraben“ wird, weil die unterirdischen Stellungen sich in etwa in dieser Tiefe befinden. Wenn die Front bei dieser Kriegsführung über ein Gebiet hinwegwalzt, steht dort hinterher nicht nur kein einziges Haus mehr, dort gibt es gar nichts mehr, nicht einmal mehr Bunker

Die Zerstörungen an der Frontlinie übertreffen alles, was wir von Bildern aus dem Zweiten Weltkrieg kennen.

Die Drohnen werden immer weiter entwickelt, wobei es oft monatlich neue technische Durchbrüche gibt. Gegen elektronische Störmittel gibt es nun Drohnen, die Kilometer lange Glasfaserkabel hinter sich herziehen, um nicht per Funk sondern per Draht gelenkt zu werden.

Es gibt „Trägerdrohnen“, die kleine FPV-Drohnen weit ins Hinterland des Gegners tragen, dort freisetzen und auf die „Jagd“ nach Soldaten und Fahrzeugen schicken. Die Trägerdrohnen fungieren dabei auch als Signalverstärker, damit die kleinen Drohnen auch in Entfernungen gesteuert werden können, die über die Reichweite ihres eigenen Funksignals herausgehen.

Es werden inzwischen Abfangdrohnen eingesetzt, deren Aufgabe die Bekämpfung gegnerischer Drohnen ist. Nur so kann man Drohnen bekämpfen, die aufgrund des Glasfaserkabels nicht mit elektronischer Kriegsführung zu bekämpfen sind.

Heute werden die Drohnen in einem unvorstellbaren Tempo weiterentwickelt. Mal hat die eine Seite einen technologischen Vorteil, dann wieder die andere Seite. Das wechselt oft innerhalb von Wochen, so rasant sind die technischen Entwicklungen.

Und auch die KI kommt zum Einsatz. Drohnen haben gelernt, eigene Soldaten von gegnerischen Soldaten zu unterscheiden und sie selbständig anzugreifen. Das steckt noch in den Kinderschuhen, aber es entwickelt sich ebenfalls rasend schnell.

Ein technischer Durchbruch, wie ihn im Ersten Weltkrieg die Panzer gebracht haben, ist derzeit nicht absehbar. Daher dürften im modernen Krieg der nahen Zukunft keine schnellen Gebietsgewinne mehr möglich sein.

Absehbar ist, dass sich die Todesstreifen hinter den Frontlinien, der derzeit 20 bis 30 Kilometer breit ist und in denen jedes Auto und jeder Soldat jederzeit zum Ziel von Drohnen werden kann, noch verbreitern. Beide Seiten versuchen, den Einsatzradius der Drohnen zu erhöhen und den Todesstreifen auszudehnen, um den Gegner zu zwingen, seine Versorgungsstellungen und Ruhezonen für rotierte Soldaten immer weiter weg von der Front zu platzieren und so die Versorgung der Front mit Nachschub zu erschweren.

Bei den Drohnen hat die Ukraine zumindest quantitativ die Nase vorn, denn sie hat die Unterstützung der Länder des Westens auf ihrer Seite. Sie verfügt über mehr Drohnen als die russische Armee. Das ist zwar nicht kriegsentscheidend, aber das ist auch ein Grund, warum der russische Vormarsch so langsam vorankommt, obwohl die Ukraine Russland bei Artillerie und Personalstärke unterlegen ist.

Da die Ukraine ihre Drohnen fast alle selbst produziert, aber vom Westen dafür die Bauteile geliefert bekommt, sind die ukrainischen Drohnenwerkstätten für die russische Armee eines der wichtigsten Ziele. Sobald die russische Aufklärung den Standort so einer Werkstatt herausbekommt, wird sie bombardiert, was aber keine sofortige Wirkung hat, weil die Lager der Ukraine voll mit Drohnen sind und Produktionsausfälle bislang kompensieren können.

Anm. d. Red.: Es gibt verschiedene Lehre für die Schweiz / Schweizer Armee aus diesem Bericht:
a) Entscheidend für den Erfolg in einem Krieg ist die Fähigkeit, Taktik, Waffen und Munition so rasch wie möglich anpassen zu können. Innovationen müsse daher schon in Friedenszeiten gefördert und rasch umgesetzt werden können. Bürokratie und lange Beschaffungsprozesse sind Gift. Wenn die Armee also “Fähigkeiten” entwickeln will, wäre dies die erste und wohl wichtigste Fähigkeit!
b) Als echt neutrale Schweiz wäre es von Vorteil, Rüstungsgüter von möglichst verschiedenen Regionen testen und (in Übungen) gegeneinander einsetzen zu können. Eine reine NATO-Beschaffung ist zu vermeiden. Diese Know-how-Gewinn ermöglicht schon vor einem Konflikt eine kontinuierliche Verbesserung.
c) Sobald ein Krieg ausbricht, der die Schweiz und ihre Verteidigungsdoktrin beeinflussen kann (Seekriege z.B. zu vernachlässigen), müssen Rüstungsbeschaffungen vorsorglich gestoppt und kritisch hinterfragt werden. Die Gefahr, dass man “auf das falsche Pferd setzt” und damit Geld aus den Fenster wirft, ist zu hoch. Ein nächster Krieg wird die Lehren aus dem aktuellen Krieg – hoffentlich – berücksichtigen. Wer für den vergangenen Krieg rüstet und sich nicht neu aufstellt, hat bereits verloren.
d) Es fehlt der Schweiz an der Fähigkeit, gegnerische Waffensysteme “ad hoc” (auf dem Gefechtsfeld) zu analysieren, Schwachstellen zu erkennen, um danach geeignete Gegenmassnahmen zu entwickeln.
e) Die Schweiz muss über Rüstungsfirmen verfügen, welche grundsätzlich darauf ausgerichtet sind, rasch und kostengünstig neue Bedürfnisse der Truppe in brauchbare Gegenmittel umsetzen zu können.
f) Beim Kauf von Rüstungsgütern ist vermehr darauf zu achten, dass nur geringe Stückzahlen beschafft werden und die Truppe diese Mittel auch ausserhalb der gängigen Reglement zur Wirkung bringen können. So können Schwachstellen rasch erkannt und mit einer neuen Generation geschlossen werden.
g) Da ein Staatsbetrieb nicht für Innovationen bekannt ist, muss die Armee dem VBS-Mief entzogen werden. Nur eine befreite Armee kann sich dieser neuen Ausrichtung verpflichten.


Warum hat Russlands Geheimdienst russische Oppositionelle zur Terrororganisation erklärt?

Laut der Pressemeldung des FSB wird den insgesamt 23 namentlich genannten Beschuldigten „gewaltsame Machtergreifung“, also ein geplanter Putsch, und „Organisation und Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung“ vorgeworfen, wobei der Ex-Oligarch Chodorkowski gesondert genannt wird, was darauf hindeutet, dass der FSB ihn als wichtigste Figur oder Chef der Gruppe ansieht. Außerdem wirft der FSB ihm „Öffentliche Aufrufe zu terroristischen Aktivitäten“ vor.

Dass der FSB Chodorkowski als den Kopf der Gruppe ansieht, liegt daran, dass der FSB sein 2022 gegründetes „Antikriegskomitee“ als terroristische Vereinigung eingestuft hat und dass die anderen, namentlich genannten Beschuldigten Mitglieder dieser Organisation sind. Der FSB weist darauf hin, dass der Terrorvorwurf auch für „weitere, nicht ermittelte Personen“ gilt, die mit dem „Antikriegskomitee“ zu tun haben.”

Der FSB begründe seine Anschuldigungen in der Pressemeldung mit drei Vorwürfen. Als erstes nennt er die von Chodorkowskis „Antikriegskomitee“ am 30. April 2025 verabschiedete „Berliner Deklaration“. Die fünf Punkte umfassende „Deklaration“ fordert de facto die Kapitulation Russlands und die Zahlung von Reparationen an die Ukraine und die Bestrafung aller Russen, die Kiew als Kriegsverbrecher bezeichnet. Am wichtigsten dürfte aber Punkt 2 sein, der lautet:

Putins Regime ist illegitim und kriminell. Deshalb muss es liquidiert werden. Wir betrachten Russland als ein Land, in dem die individuellen Freiheiten und Rechte garantiert sind und die Usurpation der Staatsmacht ausgeschlossen ist.“

Ist das etwa kein unzweideutiger Aufruf zum gewaltsamen Staatsstreich?

Der zweite Vorwurf des FSB ist, dass die Parlamentarische Versammlung des Europarats (PACE) am 2. Oktober 2025 ein Dialogformat mit der sogenannte „Plattform der russischen demokratischen Kräfte“ gegründet hat. In der Pressemeldung der PACE hieß es unzweideutig unter anderem, dass bei dem Dialog nur Personen willkommen sind, die alle möglichen europäischen „Werte“ teilen und die Ukraine bedingungslos unterstützen, und die – das wird explizit gesagt – „auf einen Regimechange in Russland hinarbeiten“.

Laut FSB positioniert Chodorkowski seine „Plattform der russischen demokratischen Kräfte“ vor den westlichen Ländern als „verfassunggebende Versammlung für die Übergangszeit“ und als Alternative zur russischen Regierung. Offenbar will Chodorkowski auf lange Sicht erreichen, dass seine Plattform im Westen als russische Exilregierung anerkannt wird. Das ist keineswegs völlig ausgeschlossen, schließlich hat der Westen in den letzten Jahren die Wahlverliererin Tichanowskaja halboffiziell als weißrussische Präsidentin und den Putschisten Guaido gar offiziell als venezolanischen Präsidenten anerkannt.

Der dritte Vorwurf des FSB lautet, dass Chodorkowskis „Antikriegskomitee“ Organisationen finanziert und unterstützt, die in Russland als terroristische Vereinigungen eingestuft sind. Genannt werden dabei nationalistische Einheiten des ukrainischen Militärs, für die das „Antikriegskomitee“ „Rekrutierungsaktivitäten durchführt, um Personen für die genannten Einheiten zu rekrutieren, damit diese anschließend an der Umsetzung des Plans zur gewaltsamen Machtergreifung in der Russischen Föderation beteiligt werden“.

Dass Chodorkowski und die von ihm gegründeten Organisationen die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland offen unterstützen, bestätigt den Vorwurf des FSB.

Wir können also festhalten, dass die Vorwürfe des FSB keineswegs aus der Luft gegriffen sind. Chodorkowski und sein „Antikriegskomitee“ rufen zu einem Staatsstreich in Russland und sogar zur Zerschlagung von Russland als Staat auf. Außerdem unterstützen sie das ukrainische Militär in seinem Krieg gegen Russland.

Da man im heutigen Deutschland schon vom Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz überwacht wird, wenn man die Maßnahmen der Regierung auch nur kritisiert, was als „verfassungsschutzrelevante Deligitimierung des Staates“ bezeichnet wird, ist die Antwort auf die Frage, wie die deutsche Regierung auf solche offenen Aufrufe zu einem gewaltsamen Putsch reagieren würde, klar: mit sehr harter Hand.

Michail Chodorkowski war in den 90er Jahren einer skrupellosesten Oligarchen und der reichste Mann Russlands, der sein Milliardenvermögen im Zuge der vom Westen „empfohlenen“ Privatisierungen durch gnadenlosen Raub zusammengerafft hat. Nachdem Putin an die Macht gekommen war, wurde Chodorkowski angeklagt und unter anderem wegen Betruges verurteilt.

Er hat sich dagegen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrecht gewehrt, aber verloren. Der Gerichtshof befand lediglich einige Umstände seiner Verhaftung kritisierenswert, nicht aber seine Verurteilung.

Die radikale russische Opposition im Ausland, die von den USA, den Staaten der EU, der EU-Kommission und einigen westlichen Oligarchen wie Soros finanziert wird, ist ein unglaublich weit gespanntes Netz.

Allein für das Projekt der Dekolonisierung Russlands gibt es wohl über hundert NGOs, YouTube-Kanäle und andere Portale, schließlich muss es ja für jeden der von den Herrschaften gewünschten 41 Nachfolgestaaten Russlands eigene Organisationen geben.


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Just Numbers.

This plaque shows how many Block V modification “Tomahawk” cruise missiles have been purchased since 2014 – about 1000 units. The total stock, minus those decommissioned and disposed of, launched during military operations or exercises, is about 3800 cruise missiles.

Yes, there were plans in 2023 to increase the production of non-nuclear (there are no others and will not be) “axes” to 250-280 units per year, but instead, in 2024, 0 units were purchased

The US used to estimate the annual production of long-range sea cruise missiles in the Empire at about 250 units per year. And they had reasons for that – roughly such figures, minus nuclear variants, were declassified but were unlikely to be entirely truthful.

And now they estimate the monthly production of only the 3M14 “Kalibr” in non-nuclear variants to be much higher than their own annual production. And we think they are still underestimating…

I want to reiterate–real military professionals are dealing with math, ranging from arithmetic to complex models, every day, because war IS math and always was. Once you begin to consider the technical “attrition” of arsenal you begin to understand why everything the US does in military field is a bluff, or bullshit in normal parlance.


🇨🇭⭐️
Operation Tarnkappe – Wie das VBS die Schweiz entwaffnet

Das vorliegende F-35 Bulletin von M. Keller ist kein Bericht, sondern eine Generalabrechnung mit der schleichenden Selbstsabotage der Schweizer Verteidigungspolitik. Air2030, das milliardenschwere Beschaffungsprojekt, das unsere Lufthoheit sichern sollte, entpuppt sich als Paradebeispiel, wie man Vertrauen, Geld und Glaubwürdigkeit gleichzeitig in den Orbit schiesst.

  • ADS15? Zehn Jahre zu spät, nicht einsatzfähig, aber teuer.
  • Skyview? Noch im Warteschleifenmodus, weil das System offenbar erst lernen muss, amerikanisch zu denken.
  • F-35? Ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie man sich in einem „Festpreisvertrag“ von den USA das Fell über die Ohren ziehen lässt.
  • Patriot? Ein Raketen-System, das lieber in die Ukraine fliegt als in die Schweiz.

Anm. d. Red.: #Patriot … und aktuell nur etwa 6% der russischen Raketen abschiessen kann! (siehe letzte Ausgabe)

Die Quintessenz: Während Bundesbern von „Souveränität“ spricht, liefern wir Schritt für Schritt unsere Unabhängigkeit gleich mit den Systemkomponenten aus. Und das Volk? Soll bei steigenden Kosten bitteschön die Klappe halten. Sicherheit gehe schliesslich vor Demokratie.

Kellers Bulletin zeigt im Detail, wie das VBS seit Jahren die gleichen Fehler wiederholt: Projekte scheitern, Budgets platzen, Verantwortliche tauchen ab und keiner zieht die Reissleine. Stattdessen wird weiter auf dem toten Pferd geritten, bis es zur F-35 mutiert.


⭐️⭐️⭐️
Wirtschaftsmacht im Abstieg

Die anschwellenden Krisenmeldungen aus der deutschen Wirtschaft betreffen nach der Kfz- und der Stahlbranche in wachsendem Maß die Chemieindustrie und damit eine weitere ökonomische Hauptsäule der Bundesrepublik. Laut aktuellen Berichten ist die Produktion der deutschen Chemiebranche im zweiten Quartal 2025 um rund 5 Prozent geschrumpft; insgesamt produziere sie gegenwärtig „so schwach wie 1991“, konstatieren Beobachter. Besonders unter Druck steht sie nicht nur aufgrund günstiger Importe aus China, sondern vor allem, weil der aktuelle Zolldeal der EU mit der Trump-Administration die EU-Zölle auf Einfuhren aus den USA auf Null senkt; US-Chemieprodukte können deshalb nun erfolgreich mit deutschen Gütern konkurrieren. Zudem wirkt sich auch weiterhin aus, dass die deutsche Chemieindustrie kein kostengünstiges russisches Pipelinegas mehr erhält; ihr fehlt damit eine wichtige Grundlage ihrer einstigen, jetzt schwindenden Wettbewerbsfähigkeit. Krisenmeldungen kommen auch aus weiteren Branchen; alles in allem ist die deutsche Industrieproduktion im August um 5,6 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Die EU greift in wachsendem Umfang auf Schutzzölle zurück.

Bereits am Mittwoch hatten neue Daten des Statistischen Bundesamts den düsteren Zustand der deutschen Industrie bestätigt. Demnach ging die Produktion im produzierenden Gewerbe im August um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. In der Industrie allein – also ohne die Energieerzeugung und das Baugewerbe – belief sich der Rückgang gar auf rund 5,6 Prozent. Zwar weisen Beobachter darauf hin, dass in diesem Jahr außergewöhnlich viele Kfz-Unternehmen ihren Betriebsurlaub auf den August gelegt haben, was die Produktion künstlich drosselt. Allerdings schrumpfte sie auch ohne den Kfz-Sektor um rund 2,5 Prozent; in der wichtigen Maschinenbaubranche brach sie sogar um 6,2 Prozent ein. Besserung ist nicht in Sicht. So schrumpfte im August auch der Auftragseingang gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent; es war der vierte Monat mit jeweils weniger Aufträgen als im Monat zuvor. Als wichtige Ursache gelten die neuen US-Zölle, die allerlei Exporte unrentabel machen.

Die Schwäche der Industrie trägt maßgeblich dazu bei, dass die Bundesregierung am Mittwoch ihre Wachstumsprognose für 2025 auf nur noch 0,2 Prozent senken musste. In den Vorjahren ging die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik zurück – 2023 um 0,3 sowie 2024 um 0,2 Prozent. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche kommentierte dies so: „Andere Volkswirtschaften wachsen.“

Die Bundesregierung reagiert mit Krisentreffen auf die Produktionsrückgänge. Am gestrigen Donnerstag etwa fand im Bundeskanzleramt ein „Autogipfel“ statt, auf dem Lösungen für die dramatische Lage der Kfz-Industrie gesucht wurden. Die Branche hat seit 2019 rund 112.000 Arbeitsstellen verloren, davon allein im vergangenen Jahr rund 51.500. Ein weiterer Abbau steht bevor: Volkswagen wird die Zahl seiner Arbeitsplätze um bis zu 35.000 reduzieren, Daimler um rund 5.000; auch die Zulieferer streichen kräftig – Bosch um 13.000, ZF um bis zu 7.600. Ursache ist unter anderem der Übergang zur Elektromobilität, den die deutschen Kfz-Konzerne unzureichend organisiert haben und bei dem sie der chinesischen Konkurrenz weitaus unterlegen sind.

Noch für Oktober kündigt das Bundeskanzleramt außerdem ein Krisentreffen mit Vertretern der Stahlindustrie an. Auch diese leidet unter Strukturproblemen, wird aber gleichfalls in besonderem Maß vom US-Zollkrieg getroffen: Stahlexporte in die USA werden nicht mit 15, sondern mit 50 Prozent verzollt. Deutschland, dessen Stahlkocher zuletzt mit rund 37 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr mehr produzierten als Hersteller aus allen anderen Ländern der EU, wird davon hart getroffen. Vor der Verhängung der Zölle lieferte Deutschland rund eine Million Tonnen Stahl in die USA.

Unterdessen spitzt sich auch die Lage der deutschen Chemieindustrie immer weiter zu. Die Branche litt ganz besonders unter dem politisch gewollten Ausstieg aus dem Erwerb billigen russischen Pipelinegases und der Umstellung auf teures, vor allem aus den USA bezogenes Flüssiggas. Bereits 2022 lag die Chemieproduktion – die Pharmasparte nicht eingerechnet – um rund zehn Prozent unter derjenigen des Vorjahres. Im Jahr 2023 ging sie erneut um elf Prozent zurück. Aktuell kommt hinzu, dass die erheblich schrumpfende Nachfrage aus anderen Krisenbranchen, etwa aus der Kfz-Industrie, die Aufträge einbrechen lässt. Die Auslastung der Anlagen liege gegenwärtig bei 71 Prozent, heißt es aus Industriekreisen. Die Schwelle, die man erreichen müsse, um rentabel produzieren zu können, liege bei einer Auslastung von 82 Prozent. Laut Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) lag die deutsche Chemieproduktion im zweiten Quartal 2025 um gut fünf Prozent unter dem Vorjahreswert. Inzwischen werden ganze Chemiewerke geschlossen; allein in diesem Jahr haben laut Berichten mittlerweile sechs Konzerne der Branche angekündigt, komplette Anlagen stillzulegen. Bisher seien dabei gut 2.000 Arbeitsplätze gestrichen worden, heißt es. Die Branche produziere „so schwach wie zuletzt 1991“.

Dabei drohen weitere Einbrüche. Zum einen steigen die Importe aus China beträchtlich – allein im ersten Halbjahr um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, heißt es. Unternehmen in China, darunter chinesische Ableger deutscher Chemiekonzerne, könnten etwa aufgrund günstigerer Energiepreise erheblich billiger produzieren. Es komme nun noch hinzu, dass die neuen US-Zölle chinesische Exporte in die Vereinigten Staaten erschweren; chinesische Unternehmen suchten deshalb nach neuen Absatzmärkten und drängten noch intensiver als vorher unter anderem in die EU.

Dies geschehe zu einer Zeit, zu der deutsche Chemiekonzerne wegen des EU-Handelsdeals mit dem Vereinigten Staaten zusätzlich heftig unter Druck gerieten. Ursache ist demnach, dass die bisher für die Branche geltenden Zölle von 6,5 Prozent auf Importe aus den USA dem neuen Abkommen entsprechend auf Null gesenkt werden. Hätten die Zölle Europas Chemiemarkt bisher „bis zu einem gewissen Grad vor billigeren US-Produkten geschützt“, so könne die Aufhebung der Zölle nun „enorme Auswirkungen auf die Handelsströme“ haben

Inzwischen werden Forderungen nach gezielten EU-Schutzmaßnahmen für die im globalen Konkurrenzkampf unterlegene deutsche Chemiebranche laut. Die Forderungen richten sich dabei – jedenfalls öffentlich – nicht darauf, dem Handelsdeal der EU mit den USA eine Absage zu erteilen und die Zollfreiheit für US-Exporte bei gleichzeitiger starker Verzollung eigener Ausfuhren in Frage zu stellen. Sie zielen auch nicht auf eine Wiederaufnahme der Einfuhr kostengünstigen russischen Erdgases. Es gelte vielmehr, die Chemieeinfuhr aus China zu reduzieren


Yawn. Not Again …

“et another “hypersonic” report, this time by Atlantic Council. Yeah, it is when you cannot deny the truth anymore. 

The imperative for hypersonic strike weapons and counterhypersonic defenses
One can talk about “imperative” whatever one wants but unless those sinecure-abusing former D.C. bureaucrats answer how did this happen, they will not understand anything–they will continue to treat symptoms, not the illness which cannot be treated therapeutically anymore. And even surgery might be too little, too late. 

The United States, which for years had a lead in research related to hypersonic technologies, has been late in recognizing and embracing the military significance of hypersonic systems, which coupled with rapid advancements by US adversaries has created an asymmetry that is growing and that has the potential to jeopardize future US and allied deterrence and battlefield dominance. With an eye toward addressing that asymmetry, there has been good progress in the United States over the past seven years or so relative to developing a family of first-generation hypersonic strike systems for air, land, and sea launch. However, it is important to note that these systems are just now getting to the point of being ready for fielding. 
Hm, so can anyone explain how come that the US “for years had a lead in research related to hypersonic technologies”, yet still ended up lagging not by years, by generation of hypersonic weapons behind China, let alone Russia? Answering this question may help to understand why the US is so behind and the gap is growing.”

The reason it is not going to work is simple–the United States lost the ability to maneuver resources long time ago–the economic and political systems do not support any kind of a dramatic scientific and industrial breakthroughs. In the Wall Street driven Military-Industrial Complex the MAIN requirement for such a maneuver cannot be satisfied–state ownership of strategic industries. No, not money, one can print or issue whatever number of  dollars, it is not going to help. By far not all serious problems are solved by pouring money onto the problem. And I am not even talking about the OTHER thing where the US lost the race by a severe knockout–Air Defense. The US IS NOT competitor anymore. Unless, of course, one believes that mythical Golden Dome is capable to intercept M=13+ 3M22M (Zircon M) or M=27+ Avangard. 

And so, the Conclusion to this “report”:

Potential adversaries, particularly China and Russia, are creating an increasingly contested environment that severely challenges US battlefield dominance. A central element of this challenge is their fielding of a variety of high-speed and hypersonic strike systems designed to attack US and allied forces at long range and with overwhelming speed.

To ensure US battlefield preeminence, the Pentagon must develop and field capabilities to enable execution of an integrated comprehensive layered defeat strategy that leverages kinetic and nonkinetic means to defeat adversary capabilities. As part of this strategy, it is imperative for the United States to develop and field its own hypersonic strike weapons in substantial numbers to enable US forces to operate effectively and survive on the modern battlefield by defeating adversary high-end capabilities in a battlefield timescale of relevance. 

Sounds (reads) so familiar: blah-blah, blah-blah, blah-blah. And yes, The US is not even in the first generation of hypersonic weapons, Russia is in second one and we can only imagine what comes next, including maybe something like … S-600, or 700? Who knows.

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