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Putins komplette Jahrespressekonferenz mit deutscher Übersetzung im Video
Da die vierstündige Jahrespressekonferenz des russischen Präsidenten Putin zu lang ist, als dass ich sie komplett übersetzen könnte, dürften sich Interessierte über dieses Video freuen, dass die gesamte Veranstaltung mit deutscher Übersetzung zeigt.
Putin im O-Ton über die russischen Ziele in der Ukraine
Es wird dann Frieden geben, wenn wir unsere Ziele erreicht haben, die Sie erwähnt haben. Lassen Sie uns nun zu diesen Zielen zurückkehren, sie ändern sich nicht. Ich erinnere daran, worüber wir damals gesprochen haben: Über die Entnazifizierung der Ukraine, über die Entmilitarisierung, über ihren neutralen Status.
Schauen Sie, was in Bezug auf die Entnazifizierung geschieht. Während des Verhandlungsprozesses, nach der Ausarbeitung eines möglichen Abkommens, worüber auch Offizielle aus Kiew vor kurzem gesprochen haben, waren sie insgesamt nicht der Meinung, dass eine Entnazifizierung nötig sei, und sie sagten, dass es keine Faschisierung, kein Wachstum solcher Gefühle gebe. Wie jetzt, das gibt es nicht? Wenn der Nationalheld nicht nur als Nationalist, sondern auch als Nazi bekannt ist. Bandera wurde in den Rang eines Nationalhelden erhoben. Wie jetzt, das gibt es nicht?
Und dass der heutige Kiewer Staatschef einem ehemaligen SS-Soldaten, der direkt am Holocaust, an der Vernichtung von anderthalb Millionen Juden, Russen und Polen in der Ukraine beteiligt war, stehende Ovationen zollt. Ist das etwa keine Manifestation des Nationalsozialismus? Daher ist die Frage der Entnazifizierung aktuell.
Kommen wir zur Entmilitarisierung. Wenn sie nicht zu einer Einigung kommen wollen, dann sind wir gezwungen, andere Maßnahmen zu ergreifen, auch militärische.
Aber darum geht es gar nicht, ich glaube, sie [der Westen] werden immer noch etwas geben, aber die Zerstörung ist im Gange. Ich werde nicht an die Zahlen der Flugzeuge, der Luftabwehrsysteme erinnern. Sie haben ihnen gegeben, was sie ihnen versprochen heben, 400 Panzer, 420 bis 430 Panzer. Übrigens haben sie ihnen alles gegeben, was sie ihnen versprochen haben. Alles, was der Westen versprochen hat, hat die Ukraine bekommen, sogar mehr.
Aber wir haben allein seit der so genannten Gegenoffensive 747 Panzer zerstört. Das sind die Zahlen von gestern Abend. Fast 2.300 gepanzerte Fahrzeuge verschiedener Klassen. Das ist die Entmilitarisierung.
Wir hatten eine Teilmobilmachung, und damals haben wir 300.000 Menschen mobilisiert. Danach haben wir eine ziemlich umfangreiche Kampagne gestartet, um Menschen dazu zu gewinnen, freiwillig einen Vertrag bei den Streitkräften zu unterschreiben. Und wir haben geplant, bis zum Ende des Jahres etwas über 400.000 Menschen zu rekrutieren. Gestern Abend wurde mir mitgeteilt, dass 486.000 Männer rekrutiert worden sind, und der Zustrom unserer Männer, die bereit sind, die Interessen des Vaterlandes mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, reißt nicht ab. Jeden Tag sind es im ganzen Land anderthalb Tausend. Zusammen mit den Freiwilligen, eigentlich kann man sie gar nicht voneinander trennen, die Freiwilligen unterschreiben einen Vertrag für zwei oder drei Jahre, und die sogenannten Freiwilligen, obwohl alle in Wirklichkeit Helden und Soldaten des Vaterlandes sind, haben einen Vertrag für nur ein Jahr, für einen kürzeren Zeitraum, aber insgesamt werden es am Ende dieses Jahres knapp eine halbe Million Menschen sein. Wozu brauchen wir also eine Mobilmachung? Darum gibt es heute keine Notwendigkeit dafür.
Putin im O-Ton über die Zukunft der Beziehungen zur EU und den USA
Was die Normalisierung der Beziehungen anbelangt, so hängt das nicht nur von uns ab, denn wir haben diese Beziehungen nicht zerstört, sondern sie haben sie zerstört und versucht, uns unter Missachtung unserer Interessen in die zweite oder dritte Reihe zu drängen.
Aber nach dem Staatsstreich von 2014 wurde uns klar, dass man es uns gewaltsam unmöglich machen würde, normale Beziehungen zur Ukraine aufzubauen. Für den Staatsstreich haben sie, wie die Amerikaner sagten, fünf Milliarden ausgegeben, das sagten sie öffentlich, das war ihnen nicht einmal peinlich.
2014 kamen drei Außenminister aus Europa: de polnische, der deutsche und und der französische. Sie haben für die Vereinbarungen zwischen der Regierung von Präsident Janukowitsch und der Opposition als Garanten unterzeichnet. Sie haben vereinbart, dass alles friedlich gelöst werden würde. Zwei Tage später verübten sie einen Staatsstreich. Wozu? Sie hätten Wahlen abhalten und gewinnen können. Nein. Um ein Zeichen zu setzen, um einen Konflikt zu schaffen – deshalb.
Wer hat das getan? Unsere amerikanischen Freunde. Und die Europäer, die als Garanten für die Vereinbarungen zwischen Regierung und Opposition auftraten, taten so, als wüssten sie von nichts. Und jetzt, fragen Sie irgendjemanden in Europa, erinnert sich irgendjemand daran? Nein. Aber wir haben es nicht vergessen und werden es nicht vergessen.
Wie können wir unter diesen Bedingungen Beziehungen zu ihnen aufbauen, wenn – ich sage mal – die USA das konzipiert und organisiert haben und Europa schweigend zusieht oder mitspielt, mitsingt? Wir sind dafür, wir haben nichts zerrissen, aber sie haben so getan, als wüssten sie von nichts und könnten sich nicht daran erinnern. Sie haben nur zwei- oder dreimal erwähnt, dass sie das Minsker Abkommen nur zum Spaß unterzeichnet haben und es nicht einhalten wollten. Diese Garantien und Vereinbarungen zwischen der Regierung und der Opposition in der Ukraine wurden 2014 wie nebenbei unterzeichnet, und sie haben sie sofort vergessen und darauf gespuckt.
Verstehen Sie, worum es geht? Der Punkt ist, dass sie ihre Souveränität weitgehend verloren haben, wir sehen das jetzt, sie treffen viele Entscheidungen zu ihrem eigenen Nachteil. Zu ihrem eigenen Schaden! Aber sie tun es trotzdem.
Nach außen benehmen sich viele europäische Persönlichkeiten wie General de Gaulle, der mit der Waffe in der Hand für die Interessen Frankreichs kämpfte und alles sammelte, was die Franzosen hatten, um den Invasoren zu widerstehen. Aber in der Praxis verhalten sie sich wie Marschall Pétain, der ein Held des Ersten Weltkriegs war, aber im Zweiten Weltkrieg zum Kollaborateur wurde und sich dem Willen der Besatzer beugte.
Fast alle verhalten sich so, mit Ausnahme einiger weniger Personen. Nach den Wahlen [in der Slowakei] ist jetzt Robert Fico aufgetaucht, Viktor Orban ist in Ungarn. Ich habe schon oft gesagt: Sie sind keine pro-russischen Politiker, sie sind pro-national, denn sie verteidigen ihre Interessen. Aber mehr solcher Leute gibt es nicht, die gibt es einfach nicht. Ich weiß nicht, woran das liegt. Liegt es an der großen Abhängigkeit vom „großen Bruder“, von den USA? Aber wir sind bereit, Beziehungen zu ihnen aufzubauen.
Was die USA betrifft: Auch mit ihnen sind wir bereit, Beziehungen aufzubauen. Wir glauben, dass die USA ein für die Welt wichtiges und notwendiges Land sind. Aber diese absolut imperiale Politik behindert sie, nicht einmal uns, sie behindert sie. Warum? Weil sie sich für die Öffentlichkeit wie ein Imperium verhalten müssen, und wenn sie sich auf etwas einigen oder jemandem Zugeständnisse machen, wird das von den Wählern bereits als Versagen oder Niederlage empfunden. Deshalb sind die Eliten zum Teil gezwungen, sich so zu verhalten.
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Die Ukraine-Perspektive der EU
Die Gelder, die Berlin und Brüssel der Ukraine zur Verfügung gestellt haben, um dem Land die Fortsetzung des Krieges zu ermöglichen, sind längst auf immense Summen angewachsen. So beziffert etwa der Ukraine Support Tracker des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) die Mittel, die die EU Kiew für militärische (5,6 Milliarden Euro), humanitäre (2,1 Milliarden Euro) und finanzielle (77,1 Milliarden Euro) Zwecke gewährt hat, auf insgesamt rund 84,8 Milliarden Euro. Deutschland hat – als in absoluten Zahlen größter Unterstützer in der EU – bisher rund 20,9 Milliarden Euro gezahlt: 17,1 Milliarden Euro für militärische, 2,4 Milliarden Euro für humanitäre und 1,4 Milliarden Euro für finanzielle Belange. Es kommt eine alles in allem zweistellige Milliardensumme aus den anderen EU-Mitgliedländern hinzu. Die Bundesregierung hat eine Verdoppelung der künftigen militärischen Unterstützung von vier auf acht Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die EU wiederum will auf ihrem heute beginnenden Gipfel den Transfer von 50 Milliarden Euro beschließen – 17 Milliarden Euro als Zuschuss, 33 als Kredit.
Sollte die EU der Ukraine wirklich die Mitgliedschaft verleihen, dann kämen weitere, noch viel höhere Kosten hinzu. Bereits Anfang Oktober wurde bekannt, dass interne Berechnungen der EU-Kommission den Anteil, den Kiew aus dem – aufgestockten – EU-Etat erhielte, mit rund einem Achtel beziffern; das wären 186 Milliarden Euro. Ähnliches ergibt nun eine Untersuchung aus dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Die Analyse berechnet die Mittel, die Kiew aus dem EU-Etat zuständen, auf der Basis einer Bevölkerung, die von 43,8 Millionen Einwohnern im Jahr 2021 um ein gutes Viertel auf 31,0 Millionen Einwohner gesunken ist. Außerdem geht sie von ukrainischen Agrarflächen aus, die von 32,9 Millionen Hektar im Jahr 2021 kriegsbedingt auf nur noch 27,9 Millionen Hektar geschrumpft sind. Je nach konkretem Berechnungsmodell kommt das IW auf einen Gesamtbetrag von 118 bis 180 Milliarden Euro; die Summe ist ein wenig niedriger als diejenige, die von der EU-Kommission errechnet wurde, stellt aber immer noch einen immensen Betrag dar. Um diesen zahlen zu können, werde an anderer Stelle gespart werden müssen, konstatiert das IW. Es schlägt vor, in Zukunft reiche Länder vom Unions-Kohäsionsfonds auszuschließen. Ärmere Regionen etwa in Ostdeutschland erhielten dann keine EU-Zuschüsse mehr.
All das kommt zu den gewaltigen Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Ende des Krieges hinzu. Die Kyiv School of Economics berechnete den Wert der baulichen Schäden in der Ukraine im Juni 2023 auf rund 150,5 Milliarden US-Dollar. Damit bewegt sie sich am unteren Ende der Skala. Die Weltbank schätzte die Wiederaufbaukosten im März 2023 auf gut 411 Milliarden US-Dollar, gestreckt über zehn Jahre. Seitdem haben die Zerstörungen weiter zugenommen.
Kim Dotcom: Das ist wichtig. Passen Sie gut auf!
Der Putsch 2014 mithilfe von Nazis und CIA-Scharfschützen, endlose Propaganda und Lügen, Verstöße gegen das Minsker Abkommen, Ermordung von mehr als 15. 000 ethnischen Russen im Donbass, Provokation eines Krieges mit Russland durch die NATO-Erweiterung mit Plänen zur Stationierung atomwaffenfähiger Raketen 400 km vor Moskau, arrogantes Ignorieren der russischen Warnung, sich zurückzuziehen, überraschtes Verhalten, als Russland „unprovoziert“ in die Ukraine einmarschierte, Sprengung der Nord-Stream-Pipeline als Akt des internationalen Terrorismus, Verhängung tausender Sanktionen gegen Russland, um einen „Regimewechsel“ zu erzwingen (ohne Erfolg), die Ukraine mit Krediten und durch die Zerstörung der ukrainischen Wirtschaft in den Bankrott zu treiben, die US-Steuerbasis zu bestehlen und den militärisch-industriellen Komplex für die Lieferung alter und unwirksamer Waffenbestände an die Ukraine zu bezahlen, Millionen von Ukrainern zur Flucht nach Europa zu zwingen, der Ukraine fälschlicherweise „unerschütterliche Unterstützung, solange es nötig ist“ zu versprechen, ein Friedensabkommen mit Russland zu verhindern, den Tod von mehr als 600.000 Ukrainern in einem Stellvertreterkrieg zu verursachen.
Ukrainern in einem US-Stellvertreterkrieg, den Verlust von 20 % des ukrainischen Territoriums und von mehr als 10 Billionen Dollar an nachgewiesenen Bodenschätzen an Russland, die Kontrolle der westlichen Mainstream-Medien und die Lügerei der Welt mit der falschen Behauptung, dass die Ukraine gewinne und Russland kurz vor dem Zusammenbruch stehe, die Verwendung von EU-Politikern als Marionetten, die Deindustrialisierung Europas und die Abwanderung gasabhängiger Industrien in die USA mit unfairen Subventionen, Kosten für die EU-Steuerzahler von über 120 Milliarden für die Finanzierung eines Stellvertreterkrieges der USA und zukünftige wirtschaftliche Verluste für die EU in Billionenhöhe, die Veranlassung Deutschlands, Panzer nach Russland zu schicken, Panzer zu schicken, um Russen zu töten, nachdem die Sowjets im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Menschen geopfert hatten, um Adolf Hitler zu stoppen, Putin vor dem vom Westen finanzierten Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen anzuklagen und dann einen faktischen Völkermord Israels an der palästinensischen Zivilbevölkerung zu unterstützen, die Ukraine für die gescheiterte Gegenoffensive verantwortlich zu machen, anstatt zuzugeben, dass die Kriegssimulationen des Pentagons Quatsch sind, Diplomatie zu verhindern, weil Frieden und eine neutrale Ukraine ein Sieg für Russland wäre und Bidens Wiederwahlchancen zerstören würde, über die Ukraine Geld für amerikanische und ukrainische Politiker zu waschen, die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
Wenn die US-Regierung nicht in der Lage ist, die wachsende multipolare Ordnung, angeführt von Russland und China, oder die Entdollarisierung des internationalen Handels zu stoppen, werden die USA einfach zusammenbrechen, weil sie nicht mehr in der Lage sein werden, Geld auf dem Rücken anderer Nationen zu drucken, die den US-Dollar als Reservewährung verwenden.
Das Drucken von Billionen von Dollars war die einzige Möglichkeit für die US-Regierung, sich über Wasser zu halten, die Märkte in ein Schneeballsystem zu verwandeln und eine unhaltbare und schnell wachsende Schuldenlast zu verwalten. Diese Tage sind gezählt.
Durchhalteparolen aus Berlin
Mittlerweile räumen selbst ukrainische Militärs offen ein, dass mit der bloßen Fortsetzung der bisherigen, Dutzende Milliarden Euro schweren Aufrüstung der Ukraine der Krieg nicht zu gewinnen sei. Bereits Anfang November hatte der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj in einem Beitrag für die britische Zeitschrift The Economist erklärt, die Ukraine könne nur mit einem militärtechnologischen Quantensprung in ihrer Ausrüstung noch auf eine Wende in den bislang erfolglosen Kämpfen hoffen. Dem trägt eine Wunschliste mit US-Waffen Rechnung, die Beamte des ukrainischen Verteidigungsministeriums kürzlich in Washington präsentierten. Demnach verlangt Kiew, die Vereinigten Staaten sollten den ukrainischen Streitkräften nicht bloß ATACMS-Langstreckenraketen sowie F-16-Kampfjets liefern, sondern auch Transportflugzeuge der Modelle C-17 Globemaster und C-130 Super Hercules. Auf der Wunschliste stehen zudem F-18-Kampfjets, Hubschrauber der Modelle Apache and Black Hawk sowie das High-Tech-Flugabwehrsystem THAAD. Die Waffen, die sich auf der Kiewer Liste finden, summieren sich auf einen Wert von vielen Milliarden US-Dollar.
Dabei hat selbst Saluschnyj eingeräumt, dass das größte Problem der Ukraine gar nicht so sehr in der Ausstattung mit Waffen, sondern vielmehr in der Rekrutierung von Soldaten liegt. Kiew könne durchaus daran scheitern, warnte der Generalstabschef im Economist, dass es „nicht genügend Menschen für den Kampf“ mobilisieren könne. Die Bereitschaft, sich als Soldat in die ukrainischen Streitkräfte einzugliedern, nimmt sukzessive ab. „Uns geht das professionelle Militärpersonal aus“, wurde in der vergangenen Woche ein ukrainischer Offizier in einem umfangreichen Beitrag in der Washington Post zitiert. Gespräche mit Ukrainern im kriegsdienstfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren bestätigten, dass sie nicht erpicht darauf seien, „für Streitkräfte und eine nationale Regierung zu kämpfen“, in denen „Korruption und Inkompetenz überhand“ nähmen, hieß es in dem Bericht. Recherchen zeigten, dass rund 650.000 Männer im kriegsdienstfähigen Alter sich in europäischen Staaten jenseits der Ukraine aufhielten, meldete kürzlich die BBC. Auch im Westen machen immer häufiger Berichte von Zwangsrekrutierungen in der Ukraine die Runde, die in der Bevölkerung zu wachsendem Unmut führen. Darüber hinaus nehmen in der Ukraine Proteste gegen die faktisch unbefristete Dauer des Kriegsdienstes zu.
Wie weiter in der Ukraine? Keine Friedensbotschaft zum Advent
Über Invasionspläne Russlands in der Ukraine war schon vor der Jahreswende 2021/22 immer wieder spekuliert worden und in den Delegationen der OSZE gingen ab und zu wieder angeblich geleakte Operationspläne umher, von denen die wenigsten einer kritischen Überprüfung standhielten. Sie alle berücksichtigten die enorme Ausdehnung der Ukraine nicht und rechneten auch nicht damit, dass die ukrainische Armee nach 2014 aus den Ruinen auferstanden und bis zum Januar 2022 zur zweitgrößten Armee Europas aufgewachsen war. Insofern war der Kriegsverlauf nach dem Februar 2022 nicht überraschend, denn eine militärische Eroberung der linksufrigen Ukraine mit militärischen Mitteln durch Russland war zu keiner Zeit durchführbar. Sie lag nicht in der Macht der russischen Armee, deren Fähigkeit zur militärischen Kräfteprojektion 200 bis 300 km jenseits der Grenze endet.
Der Umstand, dass nach dem 24. Februar 2022 ein Angriff mit unzureichenden Kräften – nämlich zwei Brigaden – zu einem ungünstigen Zeitpunkt – nämlich kurz vor der Schneeschmelze – durch ungünstiges Gelände – nämlich die Pripjet-Sümpfe – erfolgte, um zu einer mit unzureichenden Kräften – nämlich Teile einer Luftlande-Brigade – durchgeführten Luftlandung bei Gostomel bei Kiew aufzuschliessen, deutet darauf hin, dass zumindest dieser Teil der russischen Offensive kurzfristig organisiert worden war.
Der Fehler an der NATO-Osterweiterung seit den Neunzigerjahren bestand darin, dass die NATO parallel dazu nicht geeignete Maßnahmen vorschlug, um das russische Misstrauen zu beseitigen, sondern im Gegenteil noch die vorhandenen Instrumente zur Bildung von Vertrauen und zur Rüstungskontrolle aushöhlte.
Eine Vorbedingung für die Beendigung des Kriegs besteht sicherlich darin, dass der Westen mit Russland auf Augenhöhe zu sprechen beginnt und nicht mit dem vermeintlichen Verlierer im Kalten Krieg.
Seit ihrem Beginn im Juni hat die ukrainische Sommeroffensive schon lange an Kraft verloren. Im Vorfeld wichtiger internationaler Ereignisse vermochten die Ukrainer zeitweise die Intensität der Kampfhandlungen zu erhöhen, aber danach sank sie immer wieder ab. Die ukrainische Armee hat sich südlich von Zaporozhie an der ersten russischen Verteidigungslinie festgefressen, nachdem sie 10 bis 15 km tief durch den russischen Sicherungsstreifen gestoßen war. Dies ist das Resultat von fünf Monaten Offensive und bis zur Südspitze der Krim sind es noch 400 km. Wie erwartet, mussten die Ukrainer die Pace Ende Oktober senken. Inzwischen haben die Russen lokal begrenzte Gegenangriffe begonnen. Vermutlich bezwecken sie damit, die Ukrainer nicht zur Ruhe kommen zu lassen und sie zum verfrühten Einsatz von Reserven zu zwingen. Wenn die Zwänge des Informationskrieges Zelensky dazu zwingen, auch seine letzten Reserven noch in den Kampf zu werden, d.h. diejenigen, die gerade an neuem westlichen Gerät ausgebildet werden, dann begibt er sich in Gefahr.
Angesichts der Unmöglichkeit, die Ukraine als Ganzes zu erobern, musste die russische Führung eine begrenzte Zielsetzung verfolgen, die sie wohl auch erreichen wird. Das russische politische System erwies sich als erheblich stabiler, als von manchem westlichen Experten erwartet und die russische Wirtschaft widerstand zahlreichen Sanktionswellen. Mit solchen rechnete man: Bereits im Frühjahr 2014 beurteilte man in Moskau die Wirkung der zu erwartenden Sanktionen nach der Annexion der Krim und kam zum Schluss, sie seien annehmbar. Auf der anderen Seite wird die Ukraine diesen Krieg als umfassend geschwächtes Land beenden.
Russland sieht sich nicht mehr nur in einem Krieg mit der Ukraine stehend, sondern mit der NATO und dem Westen generell. Die russische Armee hat sich zahlenmäßig verstärkt und hat die bisher gemachten Erfahrungen – auch die negativen – ausgewertet. Mittlerweile hat sie Erfahrung in der Führung eines Kriegs hoher Intensität wie keine zweite in Europa. Man fühlt sich für die Auseinandersetzung mit dem Westen gerüstet.
Die totale militärische Niederlage Russlands, welche man sich im Westen derzeit so sehr wünscht, könnte in einen Atomkrieg münden. Damit stehen Zelensky und der Westen vor der Wahl zwischen einer Niederlage und einem Atomkrieg, also zwischen Skylla und Charybdis. Ersteres möchte der Westen und die Ukraine abwenden und letzteres vermeiden.
Waffenlieferungen sind noch das einzige, womit der Westen das Geschehen in der Ukraine beeinflussen kann – oder vielleicht auch nicht. Wenn ein Waffenstillstand zustande kommt, dann ist der Westen – mit Ausnahme der USA – weg vom Fenster, denn nach drei Jahrzehnten der Teilnahme an völkerrechtlich problematischen Interventionen ist Westeuropa möglicherweise kein Gesprächspartner mehr für Russland. Andere Akteure außerhalb Europas werden gegebenenfalls als Vermittler auftreten und Westeuropa wird erkennen müssen, dass die Lösung europäischer Probleme nicht mehr in seiner Hand liegt. Bei der Errichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur in Europa wird man nicht darum herumkommen, die Umsetzung des Prinzips der unteilbaren und gleichen Sicherheit für alle, das Russland jahrelang ins Feld führte, anzugehen. Dies würde aber bedingen, dass man die Sicherheitsbedürfnisse Russlands beurteilt.
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Patriot PAC3 Is Having…
Russian hypersonic Kinzhal missiles struck strategic military infrastructure facilities of the Ukrainian Armed Forces in Kyiv – in particular, the American Patriot anti-aircraft complex in the left bank of the Ukrainian capital. The air raid alert was announced after the targets were hit. This indicates that the terminal part of the missiles’ trajectory ran at an angle of more than 73 degrees to the surface, in the dead zone of the multifunctional radar of the American MPQ-53/65 complex, writes Russian Weapons. Diving vertically onto a target, out of sight of air defense systems, is a signature trick of many Russian missiles (for example, Iskander). Also, the lack of a timely response to a missile attack indicates the absence of other radar systems on combat duty capable of tracking complex ballistic targets with a small effective scattering surface.
As I state ad nauseam: modern Western AD systems are legacy systems good only for dealing with relatively slow targets with “comfortable” flight profile. Arguably the best US AD missile, SM-6, is designed to intercept targets flying with the speeds of UP TO M=3. And even that is over the surface of the sea with well defined radio-horizon and “moderate” clutter. There is nothing NATO has which can deal with real hypersonic weaponry. The fact that yesterday the air raid siren was turned on AFTER the raid was over tells you not just that it was Kinzhal, but that it was possibly launched by Su-34. Usually, US ISR tracks the take off of MiG-31Ks and informs Kiev Regime. Su-34 is a different animal and it is difficult to define its mission.
Der Westen braucht eine Fortsetzung des Kriegs in der Ukraine
Wie bereits im vergangenen September vorhergesagt, verlor die ukrainische Sommeroffensive Ende Oktober aufgrund der hohen Personalverluste an Schwung und die ukrainische Armee war gezwungen, die Intensität der Kampfhandlungen zu senken . Seit Beginn November müssen die Ukrainer nun Geländeverluste hinnehmen, nachdem die Initiative an die Russen übergegangen ist. Mit dem Schwinden der militärischen Handlungsoptionen der Ukraine droht dem Westen nun der Bedeutungsverlust.
Der Grund für das Scheitern der ukrainischen Sommeroffensive liegt wohl weniger in mangelnden westlichen Waffenlieferungen, sondern eher in ukrainischer Selbstüberschätzung, und es wird immer klarer, dass der ehemalige Präsidentenberater Arestovych den Mund zu voll genommen hatte, als er 2019 dem Westen einen großen ukrainischen Sieg in einem großen Krieg versprach. Die Option, den Krieg einfach „einzufrieren“, hat Selenskyj nun nicht mehr, seit die Russen in der Gegenoffensive begriffen sind.
Da ist es nur logisch, dass westliche Hilfe im Wesentlichen nur noch verbal geleistet wird. Um die bröckelnde Front zu retten, malt man in Washington, Brüssel und Berlin jetzt den Teufel an die Wand und behauptet, die Russen würden sich anschicken, nun ganz Europa anzugreifen. Und man bereitet Milliardeninvestitionen vor, um Russland daran zu hindern, was es nicht will und nicht kann: Europa zu überrollen. Das liegt nicht in der Macht der russischen Armee. Wenn aber der britische Außenminister David Cameron nach Washington pilgert, um der US-Politik die Aufwendungen für den Krieg in der Ukraine als gute Investition zu verkaufen, dann zeigt er nur, dass es zumindest den Briten nie um die Ukraine als solche ging, sondern ganz allgemein um einen Krieg gegen Russland. Für Großbritannien ist die aktuelle Lage besonders peinlich, denn sie zeigt, dass britische Sicherheitsgarantien, wie jene vom Budapester OSZE-Gipfel 1994 und britische Militärhilfe nicht viel wert sind.
Für den Westen stellt sich nun die Frage, wie es weitergehen soll. Eine Verhandlungsstrategie hat es bis dato nicht kommuniziert und er kann sich einen Platz am Verhandlungstisch nur so lange sichern, als er Waffen liefert. Ist einmal ein Waffenstillstand beschlossen, ist der Westen weg vom Fenster. Austin, Cameron, Baerbock und Co. brauchen eine Fortsetzung des Kriegs, damit ihre Hilflosigkeit nicht offen zutage tritt.
Putin hingegen kann die westliche Panik ausnutzen und so tun, als wolle er die ganze Ukraine besetzen, wenn Selenskyj erst einmal seine letzten Reserven „verbraten“ hat. Danach kann er als Kompromiss eine Neutralität der Ukraine anbieten, mit der er möglicherweise schon im Frühjahr 2022 zufrieden gewesen wäre. Jetzt muss er es nur noch so einrichten, dass der Westen der Weltöffentlichkeit einen solchen Kompromiss als seinen eigenen Sieg verkaufen kann. Westlichen Sicherheitsgarantien wird die Ukraine aber wohl nicht erneut vertrauen – mit gutem Grund.
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